Puerto Maldonado: 2 Nächte im Dschungel von Peru

Puerto Maldonado: 2 Nächte im Dschungel von Peru

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Bei Peru denkt man weniger an den Amazonas Regenwald und Puerto Maldonado, sondern in erster Linie an schneebedeckte Berge, abenteuerliche Trekkings, den Machu Picchu, Lamas und Inka. Ein Teil des riesigen Amazonasgebiets liegt aber in Peru. Puerto Maldonado und Iquitos sind die zwei bekanntesten Orte in Peru die einen Einstieg in das satte Grün des Jungels ermöglichen. Wir haben uns für einen Aufenthalt in Puerto Maldonado entschieden.

 

Auf in den Amazonas Regenwald, auf nach Puerto Maldonado

Nur rund 40 Flugminuten liegt Puerto Maldonado von Cusco entfernt. Die Landschaft ändert sich in diesen 40-minütigen Flug dramatisch. Von den schneebedeckten Gipfeln der Anden geht es hinunter auf 181 Meter in den, in allen Grüntönen, leuchtenden tropischen Regenwald.

Wie erkundet man den Amazonas am besten? Wo schlafen wir am besten? Wie kommen wir am besten in und durch den Dschungel? Wie lange sollen wir in Puerto Maldonado bleiben? Das waren für mich die wichtigsten Fragen zu Beginn meiner Recherche.

In und um Puerto Maldonado gibt es viele unterschiedliche Hotels, Hostels und Lodges. Ich empfehle euch ein Hotel außerhalb der Stadt entlang des Rio Madre de Dios zu suchen. Einige Ecolodges bieten Komplettpackages an. Ihr werdet von Puerto Maldonado (kurz oft einfach nur Puerto) abgeholt und in den Dschungel gebracht. Dort erwartet euch meist eine einfache Unterkunft ohne viel schnick schnack, dafür aber mit einem extrem hohen Erlebnisfaktor. Wir haben uns für die Amazon Planet Lodge, rund eine Bootsstunde von Puerto Maldonado entfernt, entschieden.

Amazon Planet Lodge

Die Amazon Planet Lodge ist eine Eco-Lodge die man nach einer gut einstündigen Bootsfahrt von Puerto Maldonado erreicht. Schon am Weg in die Lodge haben wir Kaimane am Ufer des Rio Madre de Dios beobachtet. Zwei Nächte und drei Tage sollte unser Aufenthalt fern ab der Zivilisation dauern. Ohne Internet und Strom nur zu limitierten Zeiten.

Insgesamt finden in der Lodge rund dreißig Gäste Platz. In der Zeit als wir dort waren, waren wir maximal zu zehnt. Das Leben in der Lodge ist sehr persönlich und intim. Gegründet wurde die Lodge von einem Australier und seinen Biologen-Freunden. Ihnen ist es wichtig Besuchern zu vermitteln wie wertvoll der Regenwald und dessen Schutz für uns alle ist. Zusätzlich betreiben sie eine Rehabilitation Camp und Rescue Cener für Wildtiere. Hierfür werden auch immer wieder Freiwillige gesucht, falls du Lust hast längere Zeit im Dschungelcamp zu leben, dann bist du hier genau richtig.

Die Anreise

Wir wurden am Flughafen abgeholt und zum Amazon Planet Büro in Puerto Maldonado gebracht. Dort haben wir unsere Sachen für zwei Tage in umgepackt. Das große Gepäck haben wir im Büro eingelagert. Mit dem Boot ging es dann zur Lodge. Unser Lunch haben wir am Boot „serviert“ bekommen.

Die Zimmer

Die Zimmer der Lodge sind super schön. Man hat einen herrlichen Blick durch die grünen Blätter direkt auf den Rio Madre de Dios. Die Fenster sind ohne Glas und nur mit Insektengittern versehen. So weht immer eine angenehme kühle Brise durch das Zimmer. Zu den Geräuschen des Regenwaldes einzuschlafen und von ihnen früh morgens wieder geweckt zu werden war ein unglaublich schönes Erlebnis.

Das Essen

Im Preis ist neben den Ausflügen auch das Essen (Frühstück, Mittag- und Abendessen) inkludiert. Das Essen war geschmacklich etwas bescheiden. Aber man darf auch nicht vergessen, dass alles hierhin transportiert werden muss und die Ressourcen dahingehend etwas beschränkter sind. Nichtsdestotrotz war es halt auch nicht sonderlich gut, was dem Erlebnis in und um die Lodge keinen Abbruch getan hat.

 

Das erwartet dich in der Amazon Planet Lodge

Ein paar Wochen vor unserer Ankunft in der Loge haben wir unser Programm erhalten. Das Programm ist immer auf die Dauer des Aufenthalts zugeschnitten. Bei unserer Ankunft wurde uns Alessandro als unser Guide für die nächsten drei Tage vorgestellt. Gemeinsam mit einem Mädel aus Norwegen bildeten wir eine angenehm kleine Gruppe.

 

Unser Besuch in der Baumkrone

Unser erster ganzer Tag hat früh begonnen. Nämlich schon um fünf Uhr morgens. Für uns kein Problem, da uns die Brüllaffen bereits aus dem Bett geholfen hatten. Nach einem herrlichen Sonnenaufgang ging es für uns direkt in Richtung Canopy (Überdachung, Dach), einer Terrasse in mitten einer Urwaldriesenbaumkrone auf rund 60 Metern Höhe.

Man sollte schon schwindelfrei sein, um die wackelige Hängebrücke zu überwinden. Man wird aber oben mit einem einmaligen Blick über den Regenwald belohnt. Papageien fliegen umher und Dunstwolken verhüllen einzelne Baumwipfel. Allessandro hat uns mit viel Leidenschaft viel über die Tier- und Pflanzenwelt vermittelt und ist geduldig auf all unsere Fragen eingegangen.

Sunset Cruise im Schlauchboot

Eine Stunde vor Sonnenuntergang wurden wir sozusagen in einem Schlauchboot am Fluss ausgesetzt und konnten so entspannt den Fluss hinuntertreiben und den Sonnenuntergang genießen. Pro Paar gab es ein eigenes Schlauchboot was den Romantikfaktor maximierte.

 

Dschungelwalk + Nachtwalk

Es gibt zahlreiche Wege die von der Amazon Planet Lodge durch den Dschungel führen. Es ist ratsam sich nur in Begleitung eines Guides in den Dschungel zu wagen, da man sich sehr schnell im dichten Gewirr gleichaussehender Bäume verirren kann. Alessandro ist mit uns sowohl tagsüber als auch nachts in den Dschungel gegangen. Nachts sind wieder ganz andere Tiere unterwegs als tagsüber. Als Alessandro beim Nachtwalk die Taschenlampe für einen Moment abgeschaltet hat, um uns zu zeigen wie dunkel es hier unter all den Blättern ist, habe ich mich gefühlt wie im Film Avatar. Plötzlich sind Tausende kleine gelbe Glühwürmchen durch den Wald stockfinsteren Wald geflogen und haben den Wald erleuchtet. Die Glühwürmchen suchen so übrigens ihren Partner. Von diesem Erlebnis gibt es kein Foto für euch 🙂 hier heißt es: selbst entdecken.

 

Auf der Suche nach Kaimanen

Abends, nachdem die Sonne untergegangen ist, haben wir uns per Boot auf die Suche nach Kaimanen gemacht. Die Tiere sind extrem gut getarnt, den geschulten Blicken der Guides entgeht aber nichts. Wir haben unzählige Tiere beobachten können.

Nach der spannenden Suche haben wir uns alle am Bug des Bootes zusammengesetzt, der Motor des Bootes wurde ausgeschaltet und wir haben mit offenem Mund das Firmament betrachtet. Eines der atemberaubendsden Erlebnisse ist wohl ein Blick in den Sternenhimmel der südlichen Hemisphäre. Millionen von Sternen funkeln in der dunklen Nacht fern der Zivilisation um die Wette. Die Milchstraße leuchtet weiß lila, Orion, Skorpion und das Kreuz des Südens sind nur ein paar der Sternbilder die sich klar und deutlich abzeichnen. Selbst jetzt bekomme ich eine Gänsehaut bei dem Gedanken an die Schönheit dieses Moments.

Rehabilitationscamp und Rescue Center

Zuerst dachte ich: Toll jetzt reden sie in der Amazon Planet Lodge ständig von Umwelt und Tierschutz und dann sitzen hier unzählige Tiere in Gehegen. Alessandro hat uns das Projekt und die Notwendigkeit dann bei einem Spaziergang druch das Center erklärt. Viele Tiere sind hier für ein paar Wochen in Quarantäne nachdem sie vom illegalen Besitz befreit wurden.

Es wird versucht langfristig jedes Tier wieder in den Dschungel zu entlassen. Bei ein paar Tieren ist dies leider nicht mehr möglich, da diese so schwer von Menschen misshandelt wurden, dass sie im Dschungel nicht mehr überleben. Affen werden zu neuen Gruppen zusammengebracht und dann, nach behördlicher Genehmigung, zurück in den Dschungel entlassen. Das Camp sucht immer freiwillige Helfer die bei der Pflege der Tiere unterstützen.

Was tun wenn man länger als zwei Nächte bleibt?

Ganz in der Nähe der Amazon Planet Lodge befindet sich der Sandoval See mit einer atemberaubenden Flora und Fauna. Andere Campgäste haben uns von ihrem Ausflug erzählt und waren begeistert. Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit ein indigenes Dorf zu besuchen. Hierfür geht es noch mal zwei Stunden tiefer in den Dschungel. Eine Reise dorthin hätte mich sehr interessiert. Wir wären liebend gerne noch ein paar Tage geblieben.

 

Warum haben wir uns für Puerto Maldonado entschieden?

Wir haben uns für Puerto Maldonado entschieden, da es durch seine Nähe zu Cusco leichter erreibar ist und besser in unsere Rundreise gepasst hat. Die Flugtickets waren günstiger als nach Iquitos und hatten bessere Flugzeiten. Es war also mehr eine Entscheidung aus dem Bauch heraus.

 

Die beste Reisezeit

Wir sind Mitte Juni in den Amazonas gereist. Die Trockenzeit hatte bereits begonnen. Es war zwar heiß, aber nicht unangenehm heiß. Ich habe mit vielen Stechmücken gerechnet, wurde aber Großteils verschont. In der Regenzeit von Oktober bis April ist ein Ausflug in den Dschungel weniger empfehlenswert.

 

Puerto Maldonado itself

Wir haben die Zeit vor unserem Abflug genutzt, um etwas durch Puerto Maldonado zu schlendern. Es gibt ein paar Restaurants, einen einheimischen Markt und die länste Brücke Perus zu bestaunen.

Fazit

Diese Ruhe die man in der Abgeschiedenheit des Amazonas erlebt entschleunigt einen nachhaltig und man begreift wie wertvoll dieser Planet und seine Ressourcen für uns alle sind. Wer die Zeit findet einen Abstecher in diesen entlegenen Winkel der Welt zu machen wird belohnt. Ich kann euch nur empfehlen meine Reise Nachzureisen.

 

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