Der Titicacasee liegt rund 3.800 Meter über dem Meeresspiegel. Das macht ihm zum höchsten kommerziell beschiffbaren See der Welt. Für mich ist der Titicacasee ein magischer Ort. So hoch oben hat die Sonne einen ganz besonderen Einstrahlungswinkel und lässt alles in einem wunderbaren Licht erstrahlen. Die Ruhe die am See herrscht und die seine Bewohner austrahlen ist nicht in Worte zu fassen. Man sagt, dass sich hier eines der Erdchakras befindet, die zu Bolivien gehörende Sonneninsel (Isla del Sol). Am Rande des Sees stehend fällt es einem nicht schwer das zu Glauben.
Wie erkundet man den Titicacasee?
Wir haben uns für einen Tagesausflug von Puno entschieden. Täglich legen hunderte Boote ab, um die unterschiedlichsten Ziele auf dem Titicacasee zu besuchen. Ich bin kein Fan von großen Touristenscharen und mir graute Übles. Die Suche nach einem „weniger“ überlaufenen Boot kann man eigentlich vergessen, sie sind alle touristisch. Wir starteten mit sehr gemischten Gefühlen in diesen Ausflug. Wir wurden dann aber im Laufe des Tages sehr positiv überrascht. Die große Gruppe hat sich gut verteilt und man hatte kaum das Gefühl mit einer riesen Herde mitzulaufen. Obwohl zwangsläufig alle Boote Taquile Island oder Amantani ansteuern konnten wir die Ruhe und den See für uns genießen. Für alle die mehr Zeit haben als wir empfehle ich beispielsweise ein paar Tage in Llachon einzuplanen. Das ist ein etwas weniger überlaufener Ort am Rande des Titicacasees den man bequem von Puno aus erreichen kann. Aber nun weiter zu unserer Tour.
Die schwimmenden Inseln der Urus
Ganz zu Beginn machten wir halt bei den schwimmenden Inseln der Urus. Die Fahrt zu den Urus von Puno aus dauert gerade einmal 20 Minuten. Die Urus sind eine indigene Gruppe und leben auf schwimmende Schilfinsel am Titicacasee. Natürlich gibt es bei einem Besuch ein kleines touristisches Programm durch das sich die Familien etwas dazu verdienen. Der Besuch war aber super spannend. Wer möchte kann sich hier auch einmieten und auf den schwimmenden Inseln der Urus übernachten. Das wäre mir persönlich zu viel des guten, aber jeder wie er mag. Nach einer guten Stunde bei den Urus ging es Richtung Taquile Island. Wir haben es uns an Deck unseres Bootes bequem gemacht und die Sonne genossen, aber Achtung Sonnencreme nicht vergessen- in dieser Höhe bekommt man ziemlich schnell einen Sonnenbrand.
Taquile Island
Die Fahrt nach Taquile Island dauert rund eine Stunde. In Taquile angekommen (ja, der See ist riesig!) haben wir erst Mal einen eigentlich kleinen Hügel erklommen. Allerdings war dieser Hügel auf 4.000 Höhenmetern etwas herausfordernder als gedacht. Es ist schon sehr spannend was die Höhe mit dem menschlichen Organismus anstellt. Man wird sehr kurzartmig und schon kurze Strecken sind anstrengend.
Unsere Gruppe wurde in einige kleine Gruppen geteilt und wir hatten ein traumhaftes Mittagessen mit einem grandiosen Blick über den See. Dann hatten wir Zeit die Insel auf eigene Faust zu erkunden und den wunderbaren Panoramaweg zurück zum Boot zu nehmen. In dieser Höhe bewegt man sich eher gemütlich und hat so viel Zeit die Landschaft zu genießen.
Auf Taquile Island wird übrigens sehr viel gestrickt und das hauptsächlich von den Männern. Verheiratete und unverheiratete sind auch leicht durch die Farbe ihrer Hauben zu unterscheiden. Rot steht für noch zu haben und Rot/Weiß für leider schon vergeben.
Fazit
Auch wenn unser Ausflug etwas touristischer Natur war. Ich fand ihn super toll. Rückwirkend war es für mich die beste Entscheidung. Wenn ich nochmal die Möglichkeit habe länger in dieser einzigartigen Region zu bleiben, würde ich mir einen kleinen abgelegenen Ort am Rande des Sees suchen und dort ein paar entspannte Tage verbringen oder ein Kanu mieten und zu den Urus rauspaddeln – ja das geht auch.
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Peru in 14 Tagen: Von den Anden bis zum Amazonas | B and the World
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