St. Petersburg

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St. Petersburg ist mit seinen 5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Russlands. Schon beim Anflug bekommt man einen ersten Vorgeschmack auf die Dimensionen. Die Viertel am Stadtrand sind geprägt von der typischen sozialistischen Architektur. Der Rubel liegt aktuell auf einem absoluten Rekordtief, was somit eine Reise nach Russland derzeit zum Schnäppchentrip werden lässt.

 

Karte St. Petersburg

 

 

Wo wohnen?

Wir haben uns für unseren Aufenthalt für eine richtige Kommunalka im Herzen St. Petersburgs entschieden. Was eine Kommunalka ist? Eine klassische Wohnung, wie sie zu Tausenden seit dem 19. Jahrhundert in St. Petersburg eingerichtet wurden. Mehrere Familien oder Personen teilen sich eine Wohnung. Wobei jeder für sich sein Zimmer exklusiv nutzt, aber die Küche und das Bad allen gemeinsam gehören – quasi eine Art WG – nur etwas beengter und ungemütlicher. Heute ist es möglich sich so bei russischen Familien unterzumieten. Klarer Pluspunkt einer solchen Unterkunft ist der Preis und die Authentizität der Stadterfahrung. Man sollte allerdings seine Boutiquehotelvorstellungen ganz schnell beiseiteschieben, denn hier ist es zwar sehr sauber, aber auch sehr einfach. Mir hat es gefallen.

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Wichtig für die Planung der Unterkunft ist vor allem die Lage. Ich empfehle aber eine Kommunalka oder ein Hotel entlang des Newski Prospekt oder in der Rubinsteina Straße zu suchen. Wenn noch eine U-Bahn-Station in der Nähe ist, ist die Lage top.

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What to do?

St. Petersburg bietet unendlich viel Geschichte, Kultur und Kunst. Man kann sich hier vermutlich wochenlang intellektuell austoben. Ich persönlich war echt überrascht von der Fülle an interessanten Besichtigungsmöglichkeiten. Wusste ich davor doch wenig über die Stadt. Wenn man mich gefragt hätte wofür St. Petersburg berühmt ist, wie etwa der Paris für den Eifelturm, mir wäre mir nichts. Da hab ich mich wohl getäuscht und konnte nun mein Halbwissen über diese tolle Stadt ablegen.

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Schloss Peterhof

Etwas außerhalb von St. Petersburg liegt das wunderschöne Schloss Peterhof mit seinen unzähligen prunkvollen Brunnen und vergoldeten Wasserfontänen direkt am Finnischen Meerbusen. Peterhof war die Sommerresidenz der russischen Zaren und ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Der Park mit seinen Wasserspielen hat mich umgehauen. Es ist wirklich wahnsinnig schön dort.

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Was man beachten sollte

In den Sommermonaten wird es ganz schön voll. Tickets an einem der Schalter vor Ort zu besorgen grenzt an ein Ding der Unmöglichkeit. Die Schlange ist unendlich und selbst, wenn man dann ein Ticket hat, heißt es wieder anstellen. Ich selbst bin zwar kein großer Fan von Reisegruppen, aber in diesen Fall ist es echt lohnenswert sich vorab einer anzuschließen. Die Busse zum Peterhof fahren täglich vom Gostiny Dvor ab. Die Tickets bekommt man direkt dort bei den Ticketverkäufern. Aber Achtung: es gibt täglich nur einen Bus mit englischer Tour. Es ist also ratsam sich die Tickets schon ein paar Tage zuvor zu kaufen, falls möglich. Durch den dichten Verkehr St. Petersburgs dauert die Anfahrt mit dem Bus rund eine Stunde, in der die Reiseführerin ein paar mehr oder weniger interessante Anekdoten über die Stadt erzählt. Vor Ort hat man den Vorteil, dass man mit der Reiseführerin einen bevorzugten Einlass ins Schloss genießt, da sie die Tickets bereits besorgt hat. Die Rückfahrt empfehle ich dann auf eigene Faust zu organisieren. Alle 30 Minuten fährt eine Fähre retour Richtung St. Petersburg. Man ist zeitlich nicht abhängig, die Fahrt mit der Fähre dauert nur rund 30 Minuten und man steigt direkt in der Stadt bei der Isaarskathedrale aus.

Trotz des Massenandrangs an Besuchern ist das Schloss auf jeden Fall einen Besuch wert. Ich hoffe ihr habt genauso viel Glück mit dem Wetter wie wir und könnt den Park in vollen Zügen genießen.

Packagepreis: ca. 50 – 60 Euro (davon ca. 10 Euro für die Fähre retour)

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Der eherne Reiter

Direkt dort wo die Fähren aus Schloss Peterhof kommend anlegen, steht die imposante Statue des ehernen Reiters. Angeblich ist der Stein auf dem der Reiter steht aus einem Stück. Mir kommen in Russland alle Statuen irgendwie etwas größer vor als bei uns.

Eintrittspreis: 0 Euro

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Isaarskathedrale

Die Isaakskathedrale kann bis zu 10.000 Menschen gleichzeitig aufnehmen und ist somit die größte Kirche St. Petersburgs. Die prächtige Kuppel ist von vielen Punkten der Stadt gut zu erkennen. Ein besonderes Highlight ist der der Tolle Blick. der sich von hoch oben der, im Durchmesser 26 Meter breiten Kuppel, über die Stadt bietet. Ein Aufstieg kann separat gebucht werden und kostet rund 10 Euro. Nachdem man mit der Fähre vom Schloss Peterhof retour ist, ist der Abstecher auf die Kuppel ein weiteres Tageshighlight, welches am Weg liegt.

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Öffnungszeiten: Täglich außer Mittwoch geöffnet

Extra Tipp: Auf der Dachterrasse des W Hotels kann man den Blick auf die Isaarskathedrale quasi auf Augenhöhe genießen. Die Getränkepreise sind zwar etwas höher, aber dennoch sehr leistbar und der Ausblick ist es allemal wert.

 Dachterrasse W Hotel

Admiralität

Mehr oder weniger gegenüber der Isaarskathedrale befindet sich die goldene Spitze der Admiralität, die immer wieder als leuchtende Nadel ins Auge fällt. Einfach an diesem Architekturdenkmal vorbeimarschieren und von so viel Prunk und Gold verzaubern lassen.

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Peter & Paulfestung

In der Peter & Paulfestung könnte man wohl seinen ganzen Tag verbringen. Es gibt viel zu entdecken und erleben. Wir haben dort ca. drei Stunden verbracht und so einiges gesehen. Man kann das Gelände einfach so erkunden und keines der Gebäude betreten, dann zahlt man auch keinen Eintritt, oder man entscheidet sich die Zarengräber in der Peter und Paul Kirche oderdas berühmtberüchtigte Gefängnis der Festung zu besuchen in dem einst sogar Gorki einsaß.

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Der Gedanke an das Gefängnis jagt mir jetzt noch einen kalten Schauer über den Rücken. Man kann sich überall qualitativ sehr hochwertige Audioguides leihen, die Einblicke in die bewegte Geschichte bieten. Jeden Tag um 12 Uhr mittags kann man die Wachablöse beobachten und sich vom Kanonenschuss wachrütteln lassen.

 

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Eintrittspreis: rund 17 Euro für Kirche und Gefängnis

 

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Flussfahrt in der Nacht

Nicht umsonst wird St. Petersburg Venedig des Ostens genannt. Viele „Grachten“ teilen die Stadt. Ein besonderes Highlight ist die sogenannte Brückenöffnung. Jeden Abend gegen 1:30 Uhr nachts öffnen sich die Brücken, damit auch große Schiffe passieren können. Um 4 Uhr morgens schließen sich die Brücken wieder. Wer sich während dieser Zeit auf der Insel Wassiljewski befindet – sitzt dort bis ca. 3:30 Uhr fest :).

Die Tickets für die Tour kann man bis kurz vor Start an einem der vielen Kanäle kaufen. Die Touren starten in der Regel gegen 00:30 Uhr. Aber auch vom Ufer der Newa lässt sich dieses Schauspiel gut verfolgen. (Ab November bleiben die Brücken über die Winterpause bis zum nächsten Frühjahr unten).

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Katharinenpalast

Der Katharienpalast liegt genauso wie Schloss Petershof etwas außerhalb von St. Petersburg. Das Schloss wurde während des zweiten Weltkrieges weitgehend von den deutschen Truppen zerstört, umso beeindruckender ist seine Schönheit. In dem Schloss befand sich das legendäre Bernsteinzimmer. Heute ist eine Rekonstruktion zu sehen. Für den Katherinenpalast gilt ähnliches, wie für Schloss Peterhof. Der Katharinenpalast ist eines der am besten besuchten Sehenswürdigkeiten. Die Schlangen vor den Ticketcountern sind endlos. Am besten schließt man sich auch hier wieder einer Reisegruppe an. Die Tickets gibt es ebenso am Gostiny Dvor.

Packagepreis: ca. 50 Euro

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Blutskirche – Auferstehungskirche

Diese auffällige Kirche befindet sich im Zentrum St. Petersburgs und ist nur einen kurzen Fußmarsch vom Newsky Prospekt entfernt. Man kann sich ruhig die Zeit nehmen und für ein paar Minuten durch die Kirche spazieren. Diese wurde direkt über der Stelle gebaut, wo das Attentat auf den Zaren xx verübt wurde, welches dieser überlebt hat. An dieser Stelle ist, mitten in der kirche, noch die originale Straße von anno dazumal zu sehen.

Eintrittspreis: ca. 7 Euro

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Eremitage

Der Vorplatz der Eremitage ist gigantisch. In Russland scheint echt alles viel größer zu sein. Oft finden hier auch Konzerte statt. Wir haben die Eremitage und den Platz davor auf uns wirken lassen – besucht haben wir sie nicht. Irgendwann war es dann auch genug. 🙂

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Nevsky Prospekt

Kilometerlange Einkaufsstraße durch das Herz St. Petersburgs. Viele Restaurants und Hotels, aber auch Sehenswürdigkeiten befinden sich entlang dieser Lebensader.

 

Kasaner Kathedrale

Wenn man schon an der Kirche vorbeiläuft, sollte man sich auch die Zeit nehmen diese kurz zu besuchen. Der Eintritt ist kostenlos.

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Geheimtipp: Flohmarkt

Die Rumpelkammer St. Petersburgs findet man definitiv auf dem Udelnaja Flohmarkt. Dieser befindet sich an der gleichnamigen U-Bahnstation. Gleich wenn man aus der Metro kommt begrüßen einen die ersten einfachen Stände. Richtig los geht es aber erst viel weiter hinten (ca. 5 Minuten zu Fuß von der Metro entfernt). Der Flohmarkt zieht sich dann den Bahngleisen entlang. Auf diesem einzigartigen Basar findet man so ziemlich alles. Von sowjetischen Orden bis hin zum Kaffeegeschirr aus der Kommunalka.

Wann: Jedes Wochenende ab ca. 08:00 Uhr morgens.

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Essen gehen in St. Petersburg

Das Essen in St. Petersburg ist super lecker. Einzig allein an die Unfreundlichkeit der Bedienung kann man sich nicht gewöhnen. Alle, die keine Fans von Dille sind sollen auch an dieser Stelle vorgewarnt werden. Aus der russischen Küche ist Dille nicht wegzudenken.

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Rubinsteina Straße – das Hippster-Viertel St. Petersburgs

Super tolle Restaurants findet man entlang der Rubinsteina Straße. Man hat hier echt die Qual der Wahl. Dank des günstigen Rubels ist die Rechnung am Ende eines opulenten Dinners recht überschaubar. Die Rubinsteina Straße ist am Wochenende auch ein beliebter Ausgehtreff.

Restaurantverband: Ginza Project

Ginza Projekt ist eine Webseite, die viele Restaurants mit Schwerpunkt moderner russischer Küche zusammenfasst und promotet. Hier kann man super durchstöbern und schauen was einen so anlacht. Sehr empfehlenswert sind in St. Petersburg das Restaurant „Katyusha“ sowie das „Terrassa“ mit tollem Ausblick auf die Kasaner Kathedrale.

 

Buchtipp

Am Schluss noch ein kurzer Buchtipp. Mich hat das Buch „Stadt der Diebe“ sehr berührt. Es ist eine spannende Geschichte über St. Petersburg in Zeiten des zweiten Weltkrieges aus der russischen Perspektive.

 

Zum Nachreisen

Lest hier wie ihr am besten zu einem Visum für Rußland kommt oder eure Reise mit einem Citytrip nach Moskau kombiniert.


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2 Antworten

  1. Hallo Barbara, ein sehr schöner Artikel. St. Petersburg interessiert mich auch sehr und ich lese gerade, dass das Interesse völlig zu Recht besteht 😉 Die Stadt ist auf meiner Liste um einige Plätze nach oben geklettert.
    Viele Grüße
    Maria

    • Hallo Maria,
      das freut mich sehr! Wenn du noch etwas für deine Reiseplanung benötigst lass es mich wissen. Liebe Grüße und einen schönen Abend. Barbara

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