Moskau quick and dirty – in 48 Stunden durch die russische Hauptstadt

Moskau quick and dirty – in 48 Stunden durch die russische Hauptstadt

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Wenn sogar die Pizza U-Bahn fährt, damit sie der Lieferdienst rechtzeitig zum Besteller bringen kann, dann weiß man, dass man in Moskau ist. Die Dimensionen der Stadt sind riesig. Offiziell leben in Moskau, der Hauptstadt Russlands, rund 12 Millionen Menschen und sie ist somit die größte Stadt Europas.

Dass Moskau riesig ist, merkt man echt schnell. Selbst die Züge brauchen von U-Bahn-Station zu U-Bahn-Station ihre Zeit, die Bewohner Moskaus sind vermutlich auch dank der weiten Wege, die sie zurücklegen überdurchschnittlich schlank und sportlich. Wir haben Moskau sehr „quick“ erlebt. Gerade mal 48 Stunden mussten reichen, um die Stadt etwas näher kennenzulernen. Durchgeschwitzt und dreckig sind wir dann glücklich aber erschöpft wieder in den Sapsan nach St. Petersburg gesprungen.

Lest hier was ihr in Moskau auf keinen Fall verpassen solltet:

 

Meine Nacht in einer der 7 Schwestern

Wie schon auf Facebook angekündigt, will ich euch hier im Blog gerne verraten was es mit den 7 Schwestern auf sich hat. Eine der 7 Schwestern beherbergte meinem Aufenthalt in Moskau. Im Auftrag Stalins wurden diese 7 Hochhäuser im sozialistischen Zuckerbäckerstil in den letzten zehn Jahren seiner Herrschaft erbaut.

Meine Nacht war bequemer als gedacht.

Das Hochhaus am Kudinskaja Platz diente schon immer als reines Wohngebäude und galt seinerzeit als äußerst vornehme Wohnadresse. Das Hochhaus versprüht auch heute noch einen ganz eigenen Charme. Die Malliot Kudrinskaya Appartments sind über Booking.com buchbar, sind super modern und bieten einen sagenhaften Blick über Moskau. Auch die Lage direkt am U-Bahnring und die Nähe zur Innenstadt machen einen Aufenthalt dort zum Erlebnis. Etwas mühsam ist, dass es keine wirkliche Rezeption gibt und man sich die Check-In Zeit vorab ausmachen muss, das erinnert an Airbnb.

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Ein Besuch im Kreml

Für den Kreml sollte man sich einen Tag einplanen oder zumindest einen halben. Unser Zug erreichte Moskau um die Mittagszeit. Gegen 14:00 Uhr waren wir dann froh und munter bereit für eine Besichtigung des Kremls. Aber Achtung hier gibt es zwei Dinge zu wissen!

  1. Besorgt euch die Tickets vorab
  2. Donnerstag ist hier ist hier alles zu. Der Kreml hat Ruhetag.

Das erste was uns bei unserer Ankunft beim Kreml ins Auge gestochen ist, war nicht die riesige Befestigungsmauer die den Kreml umgibt, sondern die endlose Schlange an Touristen vorm Ticketschalter. Wartezeiten bis zu 2 Stunden sind hier keine Seltenheit. Aber keine Angst, anstellen ist nicht notwendig. Dank des Tipps einer lieben Freundin, den ich hier gerne weitergebe, kann man das Warten bis auf wenige Minuten abkürzen. Über das offizielle Webportal des Kremls hat man die Möglichkeit vorab Eintrittskarten (an einen Tag gebunden, nicht aber an eine Uhrzeit) und Tickets für die Rüstkammer (an eine Uhrzeit gebunden, kann man aber vernachlässigen) buchen. Hier geht’s zur offiziellen Ticketseite.

Wichtig: Wenn ihr zum Kreml kommt, könnt ihr die Warteschlange links liegen lassen und geht einfach in das Ticketgebäude rein, auf der rechten Seite, mit der Eingangstür im Rücken, findet ihr die Schalter für Pre-Sale Tickets. Nehmt den Reisepass mit um euch auszuweisen. Hier werden eure Onlinetickets in richtige getauscht.

 

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Innerhalb der Befestigungsmauern des Kremls (Architectural Complex of the Cathedral Square)

Innerhalb der Befestigungsmauern gibt es ein paar tolle Kirchen die von innen und außen wundervoll sind.

  • Maria Verkündigungskathedrale
  • Gewandniederlegungskathedrale
  • Glockenturm Ivan der Große
  • Zarenkanoe
  • Erzengel Michael Kathedrale
  • Zarenglocke
  • Maria Entschlafens Kathedrale

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Man kann alle auch von innen besichtigen. Wir haben dies auf eigene Faust gemacht. Gleich beim Eingang gibt es tolle Übersichtskarten auf denen alles bildlich und übersichtlich erklärt ist, damit man sich auch selbst ohne Führer und Audioguide ein Bild machen kann.

Wer sich noch tiefer einlesen möchte dem empfehle ich einen Ausflug zu Wikipedia.

Kreml

 

Die Rüstkammer (The Armoury Chamber): Ja oder Nein?

Die Rüstkammer ist nicht das was der Name vermuten lässt. Man kann hier auf 3 Stockwerken sämtliche Kunstschätze der russischen Dynastien bestaunen. Unglaublich wieviel Prunk hier ausgestellt ist. Mit dem Audioguide kann man hier bequem durchspazieren. Nach einem ganzen Tag herumlaufen habe ich die Tour etwas beschleunigt, nichts desto trotz will ich die Besichtigung der Waffenkammer nicht missen.

 

Wachablöse vor dem Kreml

Zu jeder vollen Stunde werden die Wachen vor dem Kreml abgelöst. Das Spektakel selbst dauert nur wenige Minuten, ist aber ganz amüsant. Witzig wie hoch und gleichmäßig die Jungs die Beine hochwerfen können (und müssen). Wer die Möglichkeit hat, kommt am besten einige Minuten früher, um sich einen guten Platz zu sichern.

Wo: Beim Grab des unbekannten Soldaten, am ewigen Feuer

Moskau Wachablöse

Roter Platz

Direkt nach dem Besuch des Kremls lohnt sich ein Besuch des roten Platzes. Von einem der Ausgänge des Kremls steht man auch schon direkt dort. Einem jedem bekanntes Wahrzeichen und ein absolutes Muss für jeden Moskaubesucher ist die Basilius Kathedrale mit ihren bunten Zwiebeltürmchen. Am roten Platz hat man ebenso die Möglichkeit das Lenin Mausoleum zu besuchen, um den „schlafenden“ Lenin zu sehen. Dieses ist kostenlos, allerdings sind hier oftmals sehr lange Warteschlangen, daher eher früh morgens vorbeischauen. Das Gaum – ein Luxusshoppingtempel – wartet ebenso am roten Platz darauf beshoppt zu werden. Wer das nötige Kleingeld für Prada, Gucci und Co hat, fühlt sich hier bestimmt wohl. Alle anderen machen etwas Window Shopping – ist doch auch schön :).

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Eine Tour durch den Bunker 42

Eine Tour durch einen sowjetischen Bunker aus der Zeit des Kalten Krieges ist ein ganz eigenes Erlebnis. Der Bunker war zu Zeiten der Sowjetunion vollkommen für die Bevölkerung verborgen und nur Geheimdienstmitarbeitern über verborgene Eingänge zugänglich. Einstiege in den Bunker befanden sich teilweise in den U-Bahnstationen. Als Techniker getarnt  betraten die Geheimdienstmitarbeiter dort Schalträume und gelangten so in den Bunker. Zu Spitzenzeiten waren hier bis zu 2.500 Menschen beschäftigt. Falls die USA einen nuklearen Anschlag auf Russland gestartet hätten, wäre von hier aus der Gegenschlag erfolgt. Der Bunker war also nicht dazu gedacht die Zivilbevölkerung zu schützen, oder das Überleben von hochrangigen Parteimitgliedern zu sichern, sondern rein um einen nuklearen Gegenangriff zu starten. Gott sei Dank ist diese Ära nun Geschichte.

Die Tour durch die Tunnelsysteme ist spannend und abwechslungsreich und dauert ca. 1 – 1.5 Stunden. Mit rund 40 Euro ist die Tour nicht gerade billig, dafür kommt man voll auf seine Kosten und darf mit einem Guide 16 Stockwerke unter der Erde den Bunker erkunden.

Wer fotografieren mag – und glaubt mir das mag man – der sollte sich ein Fototicket (200 Rubel) leisten.

Es werden täglich nur wenig englische Touren angeboten. Die Website liefert leider etwas chaotische Informationen. Fix ist, dass jeden Tag um 16:30 Uhr eine englische Tour stattfindet. Das große Tor wird erst wenige Minuten davor für Besucher geöffnet. Denkt euch also nichts, wenn ihr vor verschlossenen Türen steht.

Anreise: Mit der U-Bahn bis Taganskaya und dann weiter zur Kotelnicheski Lane 11.

Bunker24

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Schifffahrt auf der Moskwa

Man kann an mehreren Punkten auf das Schiff zusteigen. Die Schiffe stoppen auf ihrem Weg bei einigen Hotspots. Am besten man läuft einfach der Moskwa entlang und früher oder später kommt man bei einer Anlegestelle vorbei. Vom Bunker aus sind es nur wenige Meter bis zum Fluss. Wenn man dann dem Fluss Richtung Kreml folgt, gelangt man zu einer super Zustiegsstelle, da man von hier gleich beim Kreml vorbeischippert. Vom Fluss hat man einen super Blick auf die riesige Befestigungsanlage des Kremls und das bombastische Denkmal Peter des I. Ich habe in meinem Leben noch nie so eine riesen große Statue gesehen. Was mich persönlich total überrascht hat, ist dass mitten in Moskau sogar eine Skisprungschanze steht. Diese wurde anlässlich der olympischen Spiele gebaut. Nachdem der Weg der Schiffe in einer Richtung vor und zurück verläuft kann man sich die Rückfahrt sparen und am Wendepunkt aussteigen.

Preis: rund 10 Euro (Ausnahme: die Radisson-Schiffe sind etwas teurer) – wird direkt beim Schiff an der Einstiegsstelle bezahlt

 

Spaziergang am Arbat

Abends kann man gut am Arbat flanieren. Das ist eine kilometerlange Fußgängerzone inkl. Ostblockcharme im Herzen Moskaus. Viele berühmte Künstler haben hier gelebt und es gibt einige historische Bauwerke zu bestaunen. Klar sind die Restaurants hier touristisch, aber dennoch sind sie alle nett und bieten tolle russische und georgische Köstlichkeiten. Gegessen haben wir hier überall super gut. Mir hat unser Abendbummel über den Arbat sehr gut gefallen.

Aber Achtung: Es gibt den neuen und den alten Arbat und nur der alte Arbat ist Fußgängerzone.

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U-Bahn Stationen

Es ist nicht schwer sich vorzustellen, dass die Millionenmetropole Moskau eine riesige Stadt mit ausgeprägten Verkehrschaos ist. Die Wege sind weit. Selbst mit der U-Bahn kann es von A nach B dauern. Die Stationen selbst sind wunderschön und erinnern an Palais. So braucht man dann oft schon deshalb etwas länger, weil man sich Zeit zum Bestaunen nehmen will. Es ist sehr einfach eine kleine Tour zu den schönsten Stationen auf eigene Faust zu unternehmen.

Die schönsten U-Bahn Stationen im Überblick:

  • Taganskaya
  • Komsomolskaya
  • Mayakovskaya

Zum Glück ist in der Moskauer U-Bahn alles auch in lateinischer Schrift ausgeschildert. Es lohnt sich aber eine doppelsprachige U-Bahnkarte aufs Handy zu laden, damit man sich gut orientieren kann.

In Moskau kann man sich U-Bahnkarte besorgen und darauf mehrere Fahrten aufbuchen lassen. Die Karte kann auch weitergegeben werden. So kann eine für die ganze Gruppe genutzt werden.

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Eingang zur U-Bahn

 

Anreise nach Moskau: Bequem im Sapsan

Da wir schon in St. Petersburg waren, hat es sich angeboten den Sapsan nach Moskau zu nehmen. Für die gut 700 Kilometer lange Strecke von St. Petersburg nach Moskau benötigt der Schnellzug rund 4 Stunden. Die Buchung ist allerdings etwas tricky. Viele Webseiten bieten Tickets an, leider oft zu sehr überteuerten Preisen. Lest mehr über meine Reise mit dem Sapsan im Artikel „mit dem Sapsan von St. Petersburg nach Moskau“ und erfahrt alles darüber, wo und wie ihr am besten Tickets bucht.

Fazit Moskau

Bevor ich nach Moskau gereist bin, habe ich oft gehört. Ach Moskau, das gibt nicht viel her … hier gibt es nicht so viel zu sehen, ist einfach eine riesen Stadt …

Das sehe ich nun anders. Wir waren 2 Tage und 1 Nacht in der Stadt. Eine zusätzliche Nacht hätte mir schon sehr gut gefallen. So komme ich bestimmt wieder.

Ideale Reisedauer + Visum

Aufgrund der hohen Kosten für das Visum lohnt es sich etwas länger in Russland zu bleiben. Wir haben bei unserer Reise gleich zwei Städte besucht: Moskau und das wunderschöne St. Petersburg. In meinem Artikel „Schnell & einfach zum Visum für Russland“ habe ich euch alles Wissenswerte zusammengefasst.

 

 

 

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2 Antworten

  1. […] Alles weitere über Moskau erfährst du hier. […]

  2. […] Barbara berichtet auf ihrem Blog über einen Moskau-Trip in 48 Stunden durch die russische Hauptstadt. Ihr Fazit: Bevor ich nach Moskau gereist bin, habe ich oft gehört: Ach Moskau, das gibt nicht viel her … hier gibt es nicht so viel zu sehen, ist einfach eine riesen Stadt … Das sehe ich nun anders. Wir waren 2 Tage und 1 Nacht in der Stadt. Eine zusätzliche Nacht hätte mir schon sehr gut gefallen. So komme ich bestimmt wieder. http://bandthe.world/moskau/ […]

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