Onsen: Wellness auf japanisch

Onsen: Wellness auf japanisch

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Onsen ist das japanische Wort für heiße Quelle. Japan ist eine tektonisch sehr aktive Gegend, daher gibt es auch viele Thermalquellen. Die Japaner haben schon früh gelernt diese für sich zu nutzen. Es gibt viele bekannte Baderegionen in Japan. Aber wohin fährt man am besten, wenn man in die Onsenkultur der Japaner eintauchen möchte?

 

Unsere Japanreise hat uns in das Gebiet rund um Nagano geführt. Nagano ist angeblich die Präfektur mit den meisten Onsen. Noch dazu kann man sich hier sicher sein, dass die Quelle auch wirklich aus dem Boden kommt, da dies hier behördlich überprüft wird.

Wir haben den beschaulichen Ort Yudanaka in der Präfektur Nagano eher per Zufall, für unser thermales Japan Abenteuer, ausgewählt. Unser Ziel war es, ein nettes, leistbares Hotel mit angeschlossenen Onsen zu finden.

Yudanaka liegt rund 40 Minuten mit dem Zug von Nagano entfernt. Den Japan Railpass kann man für diese Strecke nicht einsetzen, da es sich hier um eine Privatbahn handelt. Der Preis für die Strecke beträgt rund 10 Euro.

Wellness auf japanisch funktioniert etwas anders als wir es gewohnt sind. Ich habe an der Art und Weise aber durchaus Gefallen gefunden.

In Japan ist vieles anders, aber alles ist spannend und regt den Entdeckergeist an. So auch ein Besuch im Onsen. Man sollte sich vor seinem Besuch allerdings mit ein paar einfachen Verhaltensregeln vertraut machen, dann steht einem genussvollen Erlebnis nichts im Weg.

Verhaltensregeln im Onsen

  1. Für Frauen und Männer gibt es getrennte Bereiche. Die getrennten Badebereiche sind witzigerweise erst durch den Einfluss des Westens entstanden.
  2. Schuhe müssen draußen bleiben. Auch wenn ihr eigene Badeflipflops mitgebracht hat, gilt striktes Schuhverbot im Onsen.
  3. Falls ihr den Onsen bei eurem Hotel nutzt, liegt mit Sicherheit schon ein Kimono (Yakuta), sowie ein dazu passendes Haori (Baumwolljäckchen) inkl. Socken, bereit auf euren Zimmer. Ihr könnt entweder in euren Sachen zum Onsen laufen oder bereits im Kimono. Das ist ganz euch überlassen. Zurück geht es dann aber fix im Kimono, den man übrigens auch ohne Probleme in allen anderen Bereichen des Hotels tragen kann.
  4. Eine der wichtigsten Onsenregeln heißt „ordentlich waschen“. Japaner steigen nämlich nur gründlich gereinigt in den Onsen. Wir Europäer baden uns, um uns zu waschen und die Japaner waschen sich, um zu baden. Auf kleinen Schemeln (nein diese sind nicht für Kinder gedacht) wäscht man sich sitzend mit einem kleinen weißen Handtuch (Tenugi). Dieses Handtuch dient zur Körperwäsche und wird dann eventuell zur Kühlung am Kopf getragen. Die kleinen bereitgestellten Kübel füllt man mit Wasser und duscht sich so ab. Danach darf man ins wohlig warme Wasser.
  5. Tattoos sind bei uns groß in Mode. In Japan sind sie allerdings ein mögliches Zeichen dafür, dass jemand Mitglied der berühmt berüchtigten japanischen Mafia, der Yakuza, ist. Aus Furcht davor ein Mafiamitglied zu Gast zu haben sind Tätowierungen in den meisten Onsen nicht gestattet. Wer kleine Tattoos hat klebt sie besser ab. Natürlich gib es von dieser Regel auch in Japan Ausnahmen. Erkundigt euch am besten vor eurem Besuch.
  6. Im Onsen gibt es alles was man braucht, um sich so richtig sauber zu machen. Vom Wattestäbchen über Abschminktücher, Duschgel bis hin zum Conditioner. Auch für die Pflege danach ist alles vorhanden.
  7. Nach dem Onsenbad ist rasten angesagt. Dafür gibt es eigene Ruheräume oder man rastet einfach bequem auf seinem Zimmer.
  8. Nicht erschrecken. Onsenwasser kann mitunter ziemlich trüb sein und ist gewöhnlich eher heiß. Geht es also langsam an.

 

Wo haben wir gebadet?

Es gibt in Japan viele öffentliche Onsen. Hier zahlt man ganz Eintritt und genießt dann sein Bad. Wir haben uns für ein „Onsenhotels“ entschieden. In Fall hatte unser Hotel einen eigenen Onsen. Mir persönlich war es lieber, da so der Entspannungsfaktor für mich so höher ist. Man kann bequem vom Zimmer in den Onsen und zurücklaufen.

Da Frauen und Männer im Onsen nur getrennt baden, wir aber gerne unsere Zeit zu zweit genießen, haben wir uns für eine Nacht sogar ein Zimmer mit Privat-Onsen auf der Terrasse geleistet. Und wir hatten Glück. Das Wetter war so schlecht, dass wir fast 24 Stunden durchgehend in unserem Onsen gesessen sind.

Die Vorteile des Onsen wissen nicht nur wir Menschen zu schätzen. Die Affenpopulation rund um Yudanaka hat die Vorteile des warmen Wassers, vor allem in der kalten Jahreszeit, ebenfalls für sich entdeckt. Lest mehr in meinem Blogbeitrag zu den badenden Affen.

 

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3 Antworten

  1. Liebe Babsi,
    der Beitrag über die „Onsen“ war wieder sehr interessant und lehrreich!!!
    Lg
    LEON

  2. […] wollten es den Affen gleich tun und uns selbst mit der japanischen Badekultur im Onsen vertraut machen. So führte uns unsere Reise nach […]

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