Nach unserer tollen Zeit entlang der Garden Route war es Zeit einen der größten Safariparks der Welt zu erkunden. Ein Highlight einer jeden Südafrikareise ist der Krüger Nationalpark im Nordosten des Landes. Früh morgens ging unser Flug von Kapstadt nach Johannesburg bzw. Jo’burg wie es von den Südafrikanern liebevoll genannt wird. Die Südafrikaner haben im Allgemeinen einen großen Hang zu Abkürzungen.
Für unsere Reise zum, durch und um den Krüger Nationalpark nahmen wir uns rund eine Woche Zeit.
Wie kommt man hin?
Unser Mietauto in Johannesburg stand bereit. Wenn man bei den Mietwagenschaltern vor die Tür geht, steht man direkt vor dem Intercontinental Hotel. Die Reise zum Krüger dauert ca. 4 Stunden wenn man sie in einem Rutsch fährt. Hier kann man noch super einen kleinen Snack auf der Terrasse nehmen. Selbst das Intercontinental bietet moderate Preise.Gestärkt durch ein Club Sandwich machten wir uns auf den Weg.
Wir entschieden uns von oben in den Krüger Nationalpark einzufahren. Tanzeen vor den Toren des Krüger Nationalparks war unser erstes Tagesziel. Tanzeen selbst haben wir links liegen gelassen und sind in den frühen Morgenstunden zu unserem nächsten Ziel – dem nThambo Tree Camp aufgebrochen. Genauso gut kann man aber auch über Hazyview oder Nelspruit reisen – was wir als Ende unserer Tour gewählt haben. Für alle, die sich die Strecke zum Krüger sparen wollen – man kann auch nach Nelspruit fliegen. Von dort ist es dann noch ca. 1 Stunde bis zum Park.
Der Krüger Nationalpark
Der Krügernationalpark wurde bereits im Jahr 1898 gegründet und ist bis heute eines der größten Wildtierschutzgebiete Afrikas. Mit einer Fläche von rund 20.000 km2 ist er etwa halb so groß wie die Schweiz bzw. gleich groß wie Slowenien oder Israel. Im Krüger Nationalpark besteht während der Regenzeit (unsere Wintermonate) eine erhöhte Malariagefahr. Erkundigt euch vorab bei einem Tropeninstitut welche Maßnahmen sich für euch am besten eignen.
Wie und von wo lässt sich der Krüger am besten besichtigen?
Es gibt mehrere Möglichkeiten den Park zu entdecken. Sei es bespielsweise in einer tollen Safarilodge inklusive geführter Touren oder auf eigene Faust.
Private Game Reserve: Unsere Wahl fiel auf das nThambo Tree Camp
Das nThambo Tree Camp ist ein Private Game Reserve – also ein Safaripark in Privatbesitz. Die Besonderheit dieses Gebiets ist aber der „open fence“ zum Krüger Nationalpark – sprich die Tiere vom Krüger Nationalpark können in das Private Game Reserve laufen und umgekehrt. Daher hat man hier auch tolle Chancen die Big 5 zu sehen.
Besonders gut gefällt mir, dass das nThambo Tree Camp zwar einen gewissen Luxus bietet und mit seinen hübschen Bungalos genau meinen Geschmack trifft – aber dennoch nicht abgehoben ist. Dadurch, dass es insgesamt nur 5 Bungalows gibt, sind maximal 10 Gäste gleichzeitig da. Täglich werden zwei Safaris angeboten, welche im Preis inkludiert sind. Eine Tour startet gegen 5 Uhr früh und die andere am späteren Nachmittag. Ja ich weiß – 5 Uhr früh hört sich unmenschlich an. Zu meiner Freude habe ich aber festgestellt, dass es mir unglaublichen Spaß macht schon frühmorgens auf das Safarifahrzeug zu steigen, die Stille des Buschs zu beobachten und mitzubekommen wie in der morgen Dämmerung alles zu erwachen beginnt. Zurück im Camp gab es gleich ein stärkendes Frühstück und man konnte sich wieder in seine Hütte verkriechen, noch etwas dösen oder von hier aus wilde Tiere beobachten.
Abends ging die Tour bis kurz nach Einbruch der Dunkelheit – im Dunkeln lassen sich nämlich gerade Raubkatzen wie etwa Leoparden besonders gut aufstöbern. Weil es sich um einen privaten Teil des Parks handelt dürfen die Safarifahrzeuge so fahren wie es ihnen passt – sprich sie müssen nicht unbedingt den Straßen folgen, sondern können auch mal querfeldein in den Busch abbiegen. Rücksicht auf die Natur wird bei nThambo allerdings sehr groß geschrieben. Unsere Guides Luan und Ryan haben uns auf viele kleine Details aufmerksam gemacht und uns so einiges über die Tierwelt beigebracht. Man fühlt sich wie live in einer BBC Dokumentation.
Das nächstgelegene Gate zum nThambo Tree Camp ist das Timbavati Gate. Von hier aus folgt man den Wegweisern zum Camp. Schon am Weg dorthin lassen sich viele wilde Tiere beobachten.
Krügernationalpark auf eigene Faust
Eine Möglichkeit, und mit Sicherheit auch kostensparendere Alternative, ist es außerhalb des Krüger Nationalparks zu wohnen und auf eigene Faust Tagesausflüge in den Park zu unternehmen. Rund um den Park finden sich viele Hotels und Pensionen. Manche liegen sogar so nahe, dass sie nur durch einen Zaun vom Krüger Nationalpark getrennt sind und man auch mit etwas Glück vom Garten aus die Tiere im Park beobachten kann. Ein relativ einfaches aber sauberes Hotel direkt am Krüger Nationalpark ist beispielsweise die Sabie River Lodge.
Durch seine Nähe eignet sich zum Beispiel auch Hazyview gut als Ausgangspunkt für Touren in den Park. Das nächstgelegene Gate ist das Krüger Gate.
Eintrittspreise: 20 Euro / pro Person
Finde ich überhaupt auch selbst Tiere?
Klar. Das ist absolut kein Problem. Es macht sogar sehr viel Spaß sich selbst auf die Lauer zu legen und ganz gemächlich mit dem Auto durch den Park zu rollen. Am besten man kauft sich bei einem der Gates den offizellen Krüger Natonal Park Guide – das ist eine Art Magazin in dem alles über die Tiere steht, aber auch alle Routen und Pisten abgebildet sind. Vermerkt sind auch die Restcamps. Hier darf man sein Auto verlassen und es gibt auch Toiletten. Das Magazin ist also eine lohnenswerte Investition. Am Eingang zum Park sind auch Landkarten aufgestellt, auf denen die letzten Tiersichtungen vermerkt sind. Es gibt mittlerweile auch einige Apps die angeben wo zuletzt welches Tier gesichtet wurde. Wir haben uns nicht hetzen lassen und haben unserem eigenen Instinkt vertraut.
Was ist beim Selbstfahren zu beachten?
Wichtig ist es sich an die Speedlimits zu halten. Die Tiere sind gut getarnt und bewegen sich im Park wie es Ihnen gefällt – da quert auch mal ein Zebra die Straße. Ein Strafzettel kann auch ganz schön teuer werden. Für ein paar km/h mehr bezahlt man gleich mal 30 Euro. Warum ich das weiß? 🙂
Bevor man in den Park einfährt überlegt man sich am besten die Tagesroute. Dies kann man toll anhand der Karte im Krüger National Parke Guide Magazin abschätzen. Bei allen Straßen sind Kilometerangaben angegeben.
Denkt immer daran. Im Park leben Wildtiere. Steigt nicht aus dem Auto und versucht auch nicht die Tiere mit lauten Geräuschen auf euch aufmerksam zu machen. Hat es den Anschein ihr stört – zieht euch zurück. Hier haben die Tiere den Vorrang.
Gates des Krügernationalparks
Bei unserem ersten Stopp im nthambo Tree Camp haben wir das Timbavati Gate benutzt. Am nächsten Tag sind wir etwas weiter südlich durch das Orpen Gate gelangt und haben den Krüger National Park durch das Krüger Gate verlassen.
Tipp: Im Übrigen ist die Strecke vom Orpen Gate / Timbavati Gate bis zum Krüger Gate ein schöner Ganztagesausflug.
Mein Tipp für die Reise zum Krüger
Sucht euch 2-3 unterschiedliche Hotels. Es ist toll in einem Safari Camp zu schlafen, wo man sich um nichts kümmern muss und alle Touren inkludiert sind. Legt das zweite Hotel so, dass ihr eine schöne Tagesetappe durch den Park zurücklegen könnt. So könnt ihr den Park auch auf eigene Faust erkunden. Wieviel Zeit ihr dafür aufwenden wollt bleibt euch überlassen. Ich empfehle mindestens drei Nächte und zwei Tage für den Krüger Nationalpark einzuplanen.
Rund um den Krüger Nationalpark
In unmittelbarer Umgebung des Krüger Nationalparks gibt es noch das eine oder andere Highlight zu entdecken. Nach unserer Nacht in der Sabie River Lodge machten wir uns auf die Umgebung zu entdecken. Man kann die unten angeführten Naturwunder bequem an einem Tag abfahren. Es ist echt erstaunlich wie sehr sich die Landschaft zum Krüger Nationalpark unterscheidet bzw. wie schnell sie sich verändert. Bei jedem „Naturwunder“ gibt es einen kleinen Parkplatz mit angeschlossenen Souvenirmarkt bei dem man ein paar Rand Eintritt bezahlt. Daran kommt man nicht vorbei – dafür steht das Auto sicher und man kann nach ein paar Souvenirs Ausschau halten.
Wir haben unsere Route durch die einmalige Landschaft wie folgt angelegt:
- Pinnacle – schöner Aussichtspunkt
- God’s Window
- Bourke’s Luck Potholes
- Three Rondables & Blyde River Canyon
- Mac Mac Falls
- Nelspruit
Last Stop – Nelspruit
In Nelspurit haben wir die Tour beendet. Da es schon später Nachmittag war, haben wir uns hier nochmal für eine Nacht einquartiert, bevor wir am Tag darauf die rund vier Stunden lange Etappe retour nach Jo’burg gefahren sind. Nelspurit selbst gibt nicht viel her. Uns hat dieser eine Abend aber sehr gut gefallen, da wir so etwas Zeit hatten durch das weniger touristische Nelspruit zu schlendern und auch mehr Einblick in das Südafrika abseits des Tourismus zu erhaschen. Das Loerie’s Call Guesthouse rühmt sich mit 5 Sternen – diese würde ich zwar nicht vergeben – das Preisleistungsverhältnis hat aber 5 Sterne verdient. Das angeschlossene Restaurant ist die Topadresse von Nelspruit. Das Essen war okay, der Ausblick dafür umso schöner. Toll war dafür das Frühstück auf der schönen Terrasse direkt am Pool.
Meine Reise zum Nachreisen
Falls ihr noch nicht genug habt von diesem unglaublichen Land könnt ihr auch in meinem Artikel zur Garden Route eiterlesen. Diese beiden Touren lassen sich wunderbar verbinden.
Zum buchen der Hotels auf Booking.com kannst du diesen Link nutzen: https://www.booking.com/index.html?aid=1314370
Klicke einfach auf den Link und du kannst wie gewohnt buchen. Für dich kostet das Hotel gleich viel und ich bekomme eine kleine Provision. Dafür steh ich dir gerne auch weiterhin mit Rat und Tat bei Fragen rund ums Reisen zur Verfügung. Danke für deine Unterstützung!
Meine Reise zum Nachreisen im Detail:
Tag | ToDo | Übernachtung in |
1 | Fahrt von Johannesburg nach Tanzeen | Tamboti Lodge |
2 | Fahrt ins nThambo Tree Camp und Nachmittagssafari / Hotel genießen | nThambo Tree Camp |
3 | Morgensafari im nThambo Tree Camp. Dannach hieß es entspannen in der Ngama Tented Safari Lodge | Ngama Tented Safari Lodge |
4 | Fahrt durch den Krüger Nationalpark auf eigene Faust | Sabie River Lodge |
5 | Fahrt durch die Umgebung des Krüger Nationalparks | Nelspruit / Loerie’s Call Guesthouse |
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