Johannesburg: Ein Nachmittag in einer sich wandelnden Metropole

Johannesburg: Ein Nachmittag in einer sich wandelnden Metropole

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Johannesburg, oder auch Jo´burg, wie es von den Südafrikanern liebevoll genannt wird, ist eine Millionenmetropole. Ich liebe es im Zentrum einer Stadt zu leben, um in das pulsierende Leben gleich vor der Türschwelle zu kippen. In Jo´burg war ich also wie immer auf der Suche nach einem zentralen netten Hotel. Die Suche gestaltete sich schwierig. Es war einfach kein Hotel zu finden. Warum das so war und was ich in der kurzen Zeit in Johannesburg angestellt habe, lest ihr unter anderem in meinen Blogartikel.

Ein Nachmittag in Johannesburg

Bei unserer Südafrikareise hatten wir leider nur einen kurzen Stopp in Jo´burg eingeplant. Rückwirkend gesehen hätte dieser gerne länger ausfallen können. Johannesburg galt einst als eine der gefährlichsten Städte der Welt. Vieles hat sich jedoch in den letzten Jahren verbessert und es wird intensiv dran gearbeitet Johannesburg aufzuwerten und von den Topplatzierungen der Gefährlichkeitsindexe wegzubringen. Zum Teil ist dies schon sehr gut gelungen.

Aber was tun, wenn man nur einen Nachmittag in einer Millionenmetropole wie Johannesburg zur Verfügung hat und man nicht recht weiß welche Ecke sicher ist und welche weniger?

Free Walking Tour

Johannesburg kann man super mit den unterschiedlichsten Walking Tours erkunden. Das gute ist, dass einheimische Führer einen herumführen. Die wissen ganz genau, welcher Straßenzug sicher ist und welcher weniger. Das kann sich in Johannesburg nämlich relativ schnell, ziemlich drastisch ändern. Aber nicht nur das, die einheimischen Guides liefern auch viel spannendes Insiderwissen.

Wir haben uns für eine Free Walking Tour entschieden. Die Touren starten an der Gautrain Station Park Station (Ausgang Wolmarans Street – hier befindet sich auch ein kleines Büro von Free Walking Tours). Man bezahlt am Ende der Tour das was man möchte. Die Tour hat uns sehr gut gefallen und wir haben uns mit unserem „Trinkgeld“ an dem Startpreis anderer Touren orientiert. Die Tour führte uns durch das hippe Viertel Braamfontein und dauerte rund 1,5 Stunden. Unser Guide hat uns viel Interessantes zu den Gebäuden, aber auch zur Geschichte und Entwicklung des Landes erzählt.

Die Tour startet täglich um 15:30 Uhr.

Warum man in Johannesburgs Zentrum kein Zimmer findet

Das Stadtzentrum an sich ist verlassen und wurde vor Jahren aufgegeben. Mit dem Ende der Apartheit zogen die weißen Geschäftsleute aus der Stadt und haben ihre Businesses wieder am Stadtrand aufgebaut. Warum die Weißen so gehandelt haben ist mir auch nach ein paar Erklärungsversuchen nicht ganz klar. Aber anscheinend hatten sie damals Angst von den Schwarzen überrannt zu werden, denn bis Ende der Apartheit war es Schwarzen nicht gestattet im Zentrum von Johannesburg zu leben. Sie durften lediglich zu fix vorgeschriebenen Zeiten zum Arbeiten ins Zentrum. Nach der Apartheit war ihr Interesse natürlich groß auch ein Stück vom Kuchen abzuhaben und so zogen viele Familien, die zuvor per Gesetz sich hier nicht aufhalten durften, ins Zentrum von Johannesburg. Leider gab es aber keine Arbeit mehr, weil ja die Weißen ihr Geschäft auf die Stadtrandbezirke verlegt hatten. Und so begann eine Abwärtsspirale die zur Verwahrlosung des Zentrums führte. Die einst elitären Geschäftsgebäude verrotten vor sich hin und sind verbarrikadiert. Dawischen hausen Obdachlose und Gangs treiben ihr Unwesen.

Hört sich jetzt nicht so gemütlich an oder? Das gute ist, dass man sich seit einiger Zeit bemüht das Stadtzentrum und die zentrumsnahen Bezirke wieder zu beleben und den Menschen Perspektiven zu bieten. So entstand in den letzten Jahren eine hippe Künstlerszene in Maboeng und Braamfontein. Hier finden sich mittlerweile ein paar nette Hotels und man kann sich auch ohne große Probleme frei auf der Straße bewegen. In Braamfontein gibt es jeden Samstag von 09:00 – 15:00 Uhr den berühmten Neighborhood Market.

Wer im Zentrum von Johannesburg wohnen möchte kann beispielweise ein Zimmer im Curiosity Hostel mieten.

Vorsicht ist besser als Nachsicht – aber verrückt machen sollte man sich auf keinen Fall

Habe ich mich in Johannesburg sicher gefühlt? Ja, im Grunde schon. Verunsichert wurden wir nur von überfürsorglichen Hotelangestellten. Bringt man etwas Reiseerfahrung und ein gesundes Bauchgefühl mit, kann man sich in Johannesburg normal bewegen. Wertsachen sollte man im Hotel verstauen und nur das nötigste mitnehmen. Auf Schmuck und ausfällige Markenkleidung sollte man verzichten. Selbst billiger Modeschmuck kann als Einladung gewertet werden.

 

Wie kommt man in Jo´Burg am besten

von A nach B?

UBER ist in Johannesburg sehr gut ausgebaut. Alle Fahrer sind registriert und bringen euch sicher von A nach B. Tagsüber empfiehlt sich auch für gewisse Strecken der Gautrain. Wir haben ihn beispielsweise genutzt, um von unserem Hotel zum Startpunkt der Walking Tour zu gelangen.

Mit dem Mietauto kommt man ebenso gut voran. Man sollte sich aber vorab informieren welche Gegenden als unsicher gelten und diese meiden. Es kann schon mal passieren, dass das Navi von diesen Ecken Johannesburgs nichts weiß und einen geradewegs durchnavigiert. Eine solche Gegend wäre beispielsweise Alexandria.

Was kann man sonst noch unternehmen?

Bei einer SOWETO Tour (South Western Townships = SOWETO) kann man sich auf die Spuren des Apartheitswiederstands begeben. SOWETO ist ein riesengroßes Township und war lange Zeit eine eigenständige Stadt. Viele hippe Projekte, Kunstcommunities und trendige Cafés freuen sich auf euren Besuch, aber auch eine Menge bewegte Geschichte will erzählt werden. Beim nächsten Mal in Südafrika möchte ich mich hier gerne näher umschauen.

Wo haben wir gewohnt?

Wir haben im Radisson Blu Gautrain gewohnt. Das Hotel liegt direkt an der Gautrain Station Sandton und bietet alles was ein Radisson Hotel so bietet. Das Radisson Blu hat ein Parkhaus – hierfür zahlt man allerdings extra.

In Fußlaufnähe gibt es die Shopping Mall Sandton. Witzig ist, dass niemand hierher zu Fuß geht und daher der Eingang gar nicht so leicht zu finden war. Schlussendlich sind wir über das Parkhaus fündig geworden.


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