Rumänien – eine Reise ins unbekannte Schöne

Rumänien – eine Reise ins unbekannte Schöne

Eingetragen bei: Europa, Rumänien | 1
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Rumänien, die unbekannte Schöne im Osten Europas ist seit 2007 Mitglied der Europäischen Union. 20 Millionen Rumänien bevölkern dieses Land, welches sich vom Kaspischen Meer über die Karpaten bis hin nach Ungarn erstreckt.

Unsere Reise startete in Bukarest, der Hauptstadt Rumäniens. Hier leben rund 1,9 Millionen Menschen. Entgegen der Meinung vieler erwartet einen hier eine weltoffene, moderne Großstadt mit viel Flair und Gemütlichkeit. Englisch spricht hier eigentlich so ziemlich jeder und wenn nicht sind die Rumänien offen und kommunizieren mit Händen und Füßen.

24 Stunden mussten leider reichen, um diese wundervolle Stadt zu erkunden. Lest in meinem Beitrag „24 Stunden Bukarest“ was ihr auf keinen Fall verpassen solltet.

Von Bukarest aus ging es dann weiter über Brașov nach Schäßburg und dann noch bis ganz in den Westen nach Timișoara.

1. Tagesetappe: von Bukarest nach Brașov

Auf der Strecke von Bukarest nach Brașov gibt es einiges zu erleben. Der erste Teil der Strecke ist Autobahn und relativ gut beschildert. Um aus der Großstadt Bukarest zu navigieren, haben wir einfach Google Maps im Offline Modus benutzt. Sprich man gibt schon im Hotel, bei WLAN, die gewünschte Zieladresse ein und kann dann auch so offline den blauen GPS Punkt folgen. Der einzige Hacken ist, dass keine aktuellen Verkehrsmeldungen angezeigt werden. Aber was soll´s – man ist ja ohnehin auf Reisen und braucht sich nicht zu stressen.

 

Schloss Peleș

Auf der Bundesstraße Richtung Brașov kommt man zwangsläufig durch den beschaulichen Bergort Sinai. Hier befindet sich das malerische Schloss Peleș. Dieses liegt etwas oberhalb des Ortes. Der Ort Sinai erinnert etwas an einen Skiort in den Alpen. Im Winter kann man selbiges hier auch tun. Alle Österreicher aufgepasst. In diesem Schloss finden sich viele Arbeiten aus dem Atelier Bernhard Ludwigs. Auch die bemalten Fenster wurden teilweise extra in Österreich angefertigt. Der geschmückte Theatersaal wurde von keinem geringeren als dem damals erst 22 jährigen Gustav Klimt, sowie dessen Freund Franz Matsch, im Jugendstil dekoriert. Echt kaum zu glauben was für ein Juwel sich hier am Rande der Karpaten verbirgt.

Eintrittspreis: rund 5 Euro

Achtung: Das Schloss hat am Montag Ruhetag.

Anreise: 125 km von Bukarest entfernt. Direkt an der DN1/E68. Es gibt auch regelmäßige Bahnverbindungen ab Bukarest. Vom Stadtzentrum sind es ca. 30 Gehminuten zum Schloss – oder man nutzt den Parkplatz direkt beim Schloss.

Schloss Pelsior

Schloss Pelișor 

Liegt in direkter Nachbarschaft zum Schloss Peles. Keine drei Gehminuten trennen diese beiden imposanten Gebäude. Zwischen 1899 und 1902 ließ König Carol I für den späteren König Ferdinand I und dessen Frau Marie erbauen. Auch hier wurde der Künstler Bernhard Ludwig aus Wien aktiv. Man kann hier wunderbaren Einblick in die einzelnen Räume bekommen. Auf den ersten Blick hätten wir es schon gleich mit dem Schloss Peles verwechselt. Da vom Parkplatz kommend nur dieses Gebäude sichtbar war.

Schloss Peles

Eintrittspreis: rund 5 Euro

Anreise: einmal ums Eck von Schloss Peles

Von Bukarest über Schloss Pelișor bis nach Bran sind es rund 180 km. Diese zwei Schlösser sind locker in einem Tag zu besichtigen. Viele Tour-Anbieter bieten dies auch von Bukarest aus an. Mir persönlich wäre es zu stressig diese Strecke auch wieder retour zu müssen. Eine Rundreise ist hier echt empfehlenswert. Und Brașov bietet am Ende der Tagesetappe einen tollen Ort, um zu übernachten.

 

Schloss Bran

Das Schloss Bran befindet sich im Herzen von Transsilvanien, rund 30 Kilometer von Brașov entfernt. Der Rundgang durch das Schloss ist toll gemacht. Man erklimmt steile Treppen, durchschlüpft enge Gänge, klettert Leitern und man genießt traumhafte Ausblicke – nur eines findet man hier nicht – Graf Dracula. Bram Stocker hat ihn weltberühmt gemacht, den Grafen Dracula. Das Vorbild für den Roman soll der rumänische Herrscher Vlad Tepes, auch genannt Vlad der Pfäler, geliefert haben. Interessanterweise kam dieser Zeit seines Lebens nicht mal in die Nähe des Schlosses. Nichtsdestotrotz ist dieses aufgrund der Dracula Story weltberühmt und eine der meistbesuchten Attraktionen Rumäniens. Dracula hin oder her. Das Schloss hat etwas schaurig Schönes und ein Besuch lohnt sich allemal.

Eintrittspreis: ca. 8 Euro

Graf Dracula hab ich zwar nicht gefunden, dafür aber sein Klavier.

Schloss Bran

 

 

 

 

 

 

 

 

Gleich ums Eck von Schloss Bran habe ich die mitunter beste Suppe meines ganzen Rumänienaufenthalts genossen. Rumänien ist ein wahres Suppenparadies. Die Suppen sind alle leicht säuerlich. Die einzige Suppe, die ich nicht probiert habe ist die „ciorbă de burtă“ – eine Kuttelsuppe. Muss ich nicht unbedingt haben, aber wer Kutteln mag, der soll hier kräftig zuschlagen. Soll angeblich auch sehr lecker sein.

Suppe Essen in Rumänien

Brașov – Kronstadt

Brașov ist eine tolle junge Stadt, beherbergt in alten Mauern. Die Übernachtung in Brașov war genau das Richtige für uns. Einen Abend lang haben wir die Altstadt durchwandert. Neu renovierte Häuser säumen den Marktplatz. Durch das große Namensschild am Hügel über Brașov – hier kann man übrigens mit einer Seilbahn hochfahren – hat man irgendwie auch etwas Hollywood-Feeling. Gelandet sind wir zu guter Letzt an diesem Abend in einer der vielen Bars, wo gerade Weihnachten gefeiert wurde – und das mitten im Mai. Die Rumänen sind also für jeden Spaß zu haben.

Geschlafen haben wir im Upper House. Das hat eine tolle Lage, wunderschöne hippe Zimmer und total liebe Besitzer, die uns mit Tipps versorgt haben.

Brasov

Bar in Brasov

 

2. Tagesetappe – von Brașov nach Schäßburg

In Brașov steppt der Bär dank der tollen Arbeit des Libearty Bear Sanctuary Zarnesti

LibeartyIn der Nähe von Brașov liegt in mitten von malerischer Landschaft umgeben, dass Libearty Bear Sanctuary. Hier dürfen – auf rund 70ha – Bären ihren Lebensabend genießen. Die Bären, die hier untergebracht sind haben alle ein sehr hartes Schicksal hinter sich. Das Bear Libearty Sanctuary ist kein Zoo. Die Gründerin setzt sich seit vielen Jahren für Bären in Gefangenschaft ein und versucht Ihnen hier einen schönen Lebensabend zu ermöglichen. Ausgewildert können diese Bären nicht mehr werden, da sie durch ihre Gefangenschaft zu stark körperlich beeinträchtigt sind und sich in der Wildbahn nicht mehr richtig sozialisieren würden.

Bei einem Rundgang durch Europas größtes Bärenreservat erfährt man so allerhand über das Schicksal der einzelnen Bären. Hier wird viel dafür getan, damit es den Tieren gut geht. Die Mittel stammen rein aus Spenden und dem Eintritt in den Park.

Hier lebt etwa Max, der früher für Touristen in Sinai posiert hat. Um ihn unempfindlich für die Blitze der Fotoapparate zu machen hat ihm sein Besitzer die Augen mit Salzsäure verätzt. Damit er den Geruch der Menschen nicht wahrnimmt wurde seine Nase mit starken Düften eingerieben. Heute ist Max blind und riecht kaum etwas. Eine von vielen unglaublich grausamen Geschichten.

Der Besuch in diesem Park öffnet einem die Augen und zeigt wie grausam Menschen sein können. Er zeigt aber auch, dass es Menschen gibt denen sehr viel an dem Schicksal dieser Bären liegt.

Anreise: Hier unbedingt das Handy als offline Navigation verwenden. Adresse: Strada Tudor Vladimirescu, Zarnesti, Brasov, Romania

Eintrittspreis: rund 10 Euro

– die jeden Cent wert sind

Wichtig: Es gibt täglich nur 3 fixe Zeiten an denen man den Park besuchen kann: 09:00 Uhr, 10:00 Uhr und 11:00 Uhr. Achtung: Im Winter gibt es geänderte Zeiten.

 

Burgruine Râșnov – Rosenau

Auf halben Weg zwischen Braşov und Schloss Bran liegt die kleine Stadt Râșnov. Ober ihr thront, unschwer schon von weitem zu übersehen, die Burgruine Râșnov. Ein Stopp lohnt sich. Kaum Touristen verirren sich hierher. In mitten der Festung kann man ein mittelalterliches Dorf bewundern. Hinauf zur Burg bringt einen das Auto entlang einer Straße, aber viel netter ist es den erst im Jahr 2015 gebauten und eröffneten Lift zu benutzen. Der bringt einen vom Stadtzentrum in Windeseile hinauf zur Festung. Von hoch oben hat man auch einen spektakulären Ausblick über die Ausläufer des Făgăraș-Gebirges.

Liftfahrt Hin + Retour: ca. 10 Euro pro Person

Eintrittspreis: rund 7 Euro

Rasnov

Sighișoara – Schäßburg

Hier ist alles deutsch! Schäßburg liegt in mitten des wunderschönen Transsilvanien oder auch bekannt als Siebenbürgen. Bis weithinein ins 20 Jahrhundert lebten hier deutsche Siedler. Bis heute ist die deutsche Bevölkerung allerdings sehr geschrumpft, aber deren vergangene Existenz lässt sich unschwer erkennen.

Der Besuch in Schäßburg war eines meiner persönlichen unerwarteten Highlights auf dieser Reise. Nie habe ich gedacht hier im Herzen Rumäniens einen so malerischen, liebevoll gestalteten Ort zu finden. Es lohnt sich hier eine Nacht zu bleiben und zu warten, bis die Tagestouristen die Stadt verlassen haben. Dann hat man die Altstadt für sich allein und fühlt sich um Jahrhunderte zurückversetzt. Ein Spaziergang über den deutschen Friedhof am Hügel über der Stadt gibt viele Einblicke in die Stadtgeschichte. Geschlafen haben wir hier auch königlich in einem alten rumänischen Haus inmitten der malerischen Altstadt.

Hoteltipp: Casa Cositorarului

Tipp: Wenn ihr ein Hotel direkt in der Altstadt gebucht habt, lasst euch am Parkplatz unten bei der Zufahrt Richtung Hügel / Altstadt nicht erklären, dass ihr euer Auto kostenpflichtig hier abstellen müsst und den Weg zu Fuß in die Stadt gehen müsst. Alle Hotels haben einen Parkplatz für Hotelgäste reserviert.

 

Schäßburg

Schäßburg

Schäßburg

 

3. Tagesetappe: Von Schäßburg nach Timișoara

Hier verlässt man langsam die Karpaten und es wird zusehends flacher. In Rumänien kann es gut passieren, dass man von einem Mercedes überholt wird und einem gleichzeitig eine Pferdekutsche entgegen kommt. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist groß und eine stark ausgeprägte Mittelschicht ist kaum zu erkennen. Die Menschen sind alle sehr freundlich. Man bewegt sich fast hauptsächlich auf Landstraßen vorwärts, die Autobahnen befinden sich Großteils gerade in Bau. Das Reisen geht so etwas langsamer, aber auch viel intensiver. Man kommt durch viele nette kleine Orte, in denen es viel zu entdecken gibt. Es macht durch auch Sinn entlang der Strecke immer wieder zu verweilen. Abseits der Hauptstraßen heißt es dann auch adé lieber Asphalt.

 

Schloss Hunedoara

Hunedoara ist ein super Ort für einen spontanen Stopp. Der Manager unseres Hotels in Bukarest hat uns diesen Tipp notiert. Hunedoara ist auch bekannt aus dem TV. Das Schloss wird dient oft als Filmkulisse. Auch die Pro Sieben Serie „24 Stunden Angst“ wurde hier gedreht.

Eintrittspreis: ca. 8 Euro

Huneduora

Timișoara

Hier endete unsere Reise. Timișoara bietet eine schöne Altstadt mit vielen kleinen Cafés und Cocktailbars. Die Stadt würde sich auch ideal für einen Wochenendausflug eignen. Die Lufthansa fliegt von München aus direkt für wenig Geld.

 

 

 

RasnovGut zu wissen! für die Rumänien Reise

Obwohl Rumänien ein EU Land ist bezahlt man dort mit rumänischen Lei. Geldautomaten an denen man problemlos beheben kann gibt es in diesem Land zur Genüge – aber Achtung bei der Bargeldbehebung im Ausland.

Das Preisniveau ist um ein vielfaches geringer als in Österreich und Deutschland. Das macht Rumänien auch zu einem sehr attraktiven Reiseland für Menschen mit kleinem Budget.

Die Straßen sind gut beschildert, dennoch lohnt es sich vorab die Strecke in Google Maps einzugeben und dann offline zu navigieren.

Die Vorurteile über den „Ostblock“ sind unbegründet. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit.

Günstige Flüge gibt es mit Wizz Air, aber auch mit Lufthansa aus vielen deutschen Städten.

 


 

 

 

 

 

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Eine Antwort

  1. *Daumenhoch*
    Sehr interessant!!!
    Weiter so Babsi!
    Lg
    LEON

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